Der Begriff der Nachhaltigkeit
"Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist die einzige Option für verantwortliches globales Handeln, die unsere Ökosysteme schützt und damit das Überleben künftiger Generationen sichert."
Olaf Tschimpke, stellvertretender Vorsitzender des Rates für Nachhaltigkeit
Quelle:http://www.nachhaltigkeitsrat.de/
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Der Begriff "Nachhaltigkeit", "Nachhaltige Entwicklung"
oder auch "sustainable development" wird heute in vielen Zusammenhängen genutzt. Der von der
Bundesregierung berufene "Rat für Nachhaltige Entwicklung" fasst die Grundideen für nachhaltiges Handeln mit den Worten zusammen:
"Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen
unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches,
soziales und
ökonomisches Gefüge
hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben."
Kunst der Nachhaltigkeit - »Arte Sustenibile «
Der Kurator Samuel J. Fleiner konzipierte mit der
»Arte Sustenibile UNO - Kunst und Design der Nachhaltigkeit«
eine internationale Kunst- und Designausstellung.
Dieses Ausstellungskonzept machte den Nachhaltigkeitsbegriff erlebbar: Schutz der natürlichen Ressourcen, Reduktion der Treibhausgase, Förderung von Toleranz und Entwicklungszusammenarbeit, Abbau sozialer Diskriminierung und Achtung der Menschenwürde. An der „Arte Sustenibile UNO“ wirkten über 60 Künstler, Designer und Hochschulteams aus 16 Ländern mit.
www.concept-nouveau.de/projekte.
Die Geschichte der Nachhaltigkeit
Im 18. Jahrhundert formuliert Hans Carl von Carlowitz,
Oberberghauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg, als Erster verschiedene Grundsätze, um dauerhaft ausreichende Holzmengen für den Bau von Silberminen zur Verfügung zu haben. Es sollte
gewährleistet werden, dass nicht mehr Bäume geschlagen würden, als auch wieder nachwachsen können. Aus diesem zuerst forstwirtschaftlich geprägten Ansatz entwickelte sich der Leitgedanke "von den
Zinsen zu leben und nicht vom Kapital".
Politische "Meilensteine" der Nachhaltigkeit
Sowohl auf nationaler und
europäischer Ebene, als auch
auf internationaler Ebene beeinflussen politische Entscheidungen den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung.
Von besonderer Bedeutung sind die Rio-Konferenz aus dem Jahr 1992 mit ihrer Deklaration und
die Agenda 21, durch die
ein globales Entwicklungsleitbild entstand. Weitere Eckpunkte sind verschiedene Folgekonferenzen,
zuletzt 2012 wiederum in Rio de Janeiro.
Deutsche Nachhaltigkeitspolitik
Es entwickelte sich ein Verständnis für die Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitsberichterstattung, durch die in der BRD u.a. die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie mit ihrem Fortschrittsbericht 2012 entstand. Als Berater der Bundesregierung bezüglich ihrer Nachhaltigkeitspolitik berief die Regierung unter Kanzler Schröder 2001
den Rat für nachhaltige Entwicklung, der diese Fortschrittsberichte herausgibt. Im Jahr 2008 wurde die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel verabschiedet. Im Zuge der durch die Katastrophe in Fukushima ausgelösten Energiewende in Deutschland entstand das
Eckpunktepapier: Der Weg zur Energie der Zukunft und es wurde der nationale Energieeffiziensaktionsplan beschlossen. Zudem beschäftigt sich seit 2011 auch eine Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" mit Fragestellungen rund um eine nachhaltigere Zukunft unserer Gesellschaft.
Die Bundesregierung schreibt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie als ihre Leitlinie politischen Handelns regelmäßig, zuletzt im Februar 2012, fort.
Nachhaltiges Wirtschaften
Auch die Wirtschaft hat das Thema
Nachhaltigkeit für sich entdeckt. Es zeigt sich immer deutlicher, dass nicht-nachhaltiges WirtschaftenFirmenwerte in Gefahr bringen kann. Um die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und unternehmerischen Verantwortung ranken sich immer mehr Begriffe, die teils nur
noch schwer voneinander abzugrenzen sind. Zudem werden nachhaltige Geld- und Kapitalanlagen auch für Privatanleger, ebenso
wie nachhaltige Anlagenkonzepte für Investoren immer
beliebter.
Zielsetzung: "Nachhaltigkeit" in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
Es wurden in der Vergangenheit verschiedene Ziele und
Indikatoren für eine
nachhaltige Entwicklung definiert, woraus sich Anforderungen für die Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft ergeben. Viele Unternehmen haben darauf reagiert und legen mittlerweile Berichte vor, um ihr
Handeln "nachhaltig" zu gestalten. Darüber hinaus sind zahlreiche Strategien seitens der
Politik entwickelt worden, um die gesteckten Ziele zu erreichen und die bevorstehenden Probleme zu minimieren. In
den Programmen der Parteien lassen sich
Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit finden und auch auf Ebene der Bundesländer sind verschiedene Umweltpläne,
-allianzen und
-partnerschaften installiert worden. Doch auch Wissenschaft und Gesellschaft stellen sich der Forderung nach mehr Nachhaltigkeit.
Jeder Einzelne von uns ist aufgefordert, bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft selbst aktiv zu werden. Dabei spielen u.a. die , sowie der eigene Konsum eine wichtige
Rolle. Ein Modell zur Berechnung des eigenen Verbrauchs ist z.B. der Ökologische Fußabdruck.
Quelle: http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltigkeit